Meine Position zur Telematik
1. Ein Plus an Verkehrssicherheit:
Bei schlechten Wetter- und Sichtverhältnissen (z.B. durch Nebelfelder) oder bei überproportional viel Verkehr – wie beispielsweise in der Ferienzeit – kann das jetzt analog festgelegte Tempolimit von 120 km/h noch viel zu hoch sein.
Ein analoges Tempolimit warnt nicht vor gefährlichen Auffahrunfällen aufgrund eines nicht einsehbaren Stauende, einer Unfallstelle oder sonstiger Gefahren, wie beispielsweise bei Fahrzeugteilen auf der Fahrbahn.
Die polizeiliche Unfallstatistik zeigt, dass nur ein kleiner Teil der Unfälle bei Geschwindigkeiten über 130 km/h passieren und unangepasste Geschwindigkeit nur ein Problem unter vielen ist.
Moderne Verkehrstelematik bietet ein Plus an Sicherheit bei allen Unfallursachen.
2. Ökologische und ökonomische Vorteile:
Durch Telematik kann flexibel auf die Auslastung der Verkehrswege reagiert werden. Konkret kann dies beispielsweise die Anpassung der Geschwindigkeit, die temporäre Nutzung der Standspur oder temporäre Überholverbote für LKWs bedeuten. Vor Autobahnkreuzungen oder bei Stau könnten alternative Routen ausgewiesen werden. In der Folge wird damit nicht nur der Verkehrsfluss gefördert und die Sicherheit erhöht, sondern auch CO2 eingespart.
3. Bessere Nutzung der Infrastruktur.
Unsere schöne Heimat ist eine Zuzugsregion und die Verkehrszahlen steigen seit 2010 konstant an. Verkehrstelematik hilft auch hier. Experten gehen davon aus, dass durch moderne Systeme die Kapazität bestehende Infrastruktur um bis zu 10 Prozent gesteigert wird.
Durch die Erhebung anonymer Verkehrsdaten kann der zukünftige Infrastrukturausbau zukünftig schneller und ökologisch zielgenauer erfolgen.
4. Lass und digitale Möglichkeiten nutzen:
Die Vorteile durch das Ausnutzen digitaler Vernetzung liegen auf der Hand, ein Beispiel: Zukünftig werden die Verkehrsanlagen auch mit Rettungskräften gekoppelt, sodass durch Onboard-Systeme in den Autos bereits frühzeitig auf herannahende Einsatzfahrzeuge, Verkehrshindernisse oder Fahrbahneinschränkungen hingewiesen werden kann. Auch der LKW-Verkehr kann beispielsweise durch gezielte Hinweise auf Rastplatzauslastungen besser gesteuert werden. Konkret wird dadurch nicht nur die Sicherheit erhöht, sondern auch die Arbeitsplatzbedingungen von Einsatzkräften oder im Fernverkehr verbessert und gleichzeitig die Umwelt geschont.
5. Wissenschaft steht hinter Telematik:
Es ist in der Verkehrswissenschaft unbestritten, dass Telematik-Systeme für Verkehrssicherheit, Stauentwicklung und damit auch für Umwelt- und Klimaschutz besser sind als pauschale Tempolimits.
Zahlreiche Studien, wissenschaftliche Beiträge sowie ganze Institute - beispielsweise der TU Dresden, der Uni Duisburg, sowie das DLR - berücksichtigen die Telematik in Konzepten moderner Verkehrsplanungen.
Meine Position zum Kosten-Vorwurf
Zugegeben, Telematik ist erstmal teurer als ein pauschales Tempolimit. Darum gibt es obligatorische Kosten-Nutzen-Analysen bevor eine Entscheidung gefällt wird. Dabei werden zum Beispiel auch die volkswirtschaftlichen Ersparnisse durch weniger Stau oder die Kostenreduktion durch die bessere Nutzung bestehender Infrastruktur berücksichtigt. Für die A8 ist die Situation eindeutig: Mittel- und langfristig rentiert sich die Verkehrstelematik auch finanziell.
Außerdem sind Investitionen in diese Infrastruktur auch deswegen notwendig, um derzeitige und zukünftige Möglichkeiten zur Verbesserung von Sicherheit, Verkehrsfluss und Umweltschutz zu ermöglichen
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