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„Für den Kickstart nach dem Lockdown – welche Rahmenbedingungen brauchen unsere Unternehmen?“

Bundestagstalk der CSU im Bundestag mit Dobrindt und Durz

5. Mai 2021

Wir haben in Deutschland eine der stärksten Unternehmenskulturen der Welt. Unsere Wirtschaft, unser Mittelstand, die Unternehmerinnen und Unternehmer tragen unser Land durch die Corona-Krise, sichern Arbeitsplätze und schaffen Wohlstand.  Wie man dafür sorgen kann, dass das auch nach der Corona-Pandemie so bleibt, war Thema des ersten Bundestags-Talks der CSU im Bundestag am 5. Mai in Berlin. CSU-BT-Chef Alexander Dobrindt und Hansjörg Durz, Digitalpolitischer Sprecher der CSU im Bundestag, diskutierten darüber mit Hildegard Wortmann, Vorständin der Audi AG für Marketing und Vertrieb, Marie Langer, CEO des 3-D-Druck-Anbieters EOS und Start-up-Investor Frank Thelen. 

  Dobrindt hob die Bedeutung von Investitionen hervor und betonte, dass der Staat dazu bereit sei: „Wir werden weiter gegen diese Krise investieren müssen mit einem erheblichen Umfang aus dem Bundeshaushalt. Und wir haben die Bereitschaft, dies zu tun!“ 

   Die Bedeutung von Investitionen für den Wirtschaftsstandort Deutschland unterstrich Frank Thelen, Digitalexperte und einer der erfolgreichsten Gründer und Technologie-Investoren Deutschlands, beschrieb die neue Wettbewerbssituation für Deutschland nach Corona: „Wir haben großartige Ingenieure. Vor allem haben wir einen starken Mittelstand und viele Hidden Champions, die Weltmarktführer in Nischen-Technologien sind. Aber auf Basis der Digitalisierung kommen wir jetzt wirklich in ein Zeitalter des exponentiellen Fortschritts. Das heißt, wir müssen uns trauen, konsequent zu investieren und an diesen exponentiellen Fortschritt glauben“, sagte Thelen. Als Beispiele für Zukunftsprojekte nannte er Themen wie Hyperloop, Quantencomputer oder auch die größte Batteriefabrik der Welt. „Und da sind wir, nach meiner Einschätzung, noch hinten dran,“ so Thelen. 

  Wie wichtig Investitionen in Digitalisierung, künstliche Intelligenz und Elektrifizierung sind, um die deutsche Wirtschaft fit für die Zukunft zu machen, beschrieb die Vorständin für Vertrieb und Marketing der Audi AG Hildegard Wortmann. „Was wir gerade sehen ist sicherlich die größte Transformation, die die Automobilindustrie jemals umsetzen musste. Und die Kernfelder sind Elektrifizierung, das Thema Nachhaltigkeit, für das wir uns sehr stark einsetzen, und die Digitalisierung. Diese drei Säulen sind das, was unser Geschäftsmodell von Grund auf verändert. Die Welt um uns herum hat sich verändert. Und auch wir müssen uns verändern. Wir sind bereits sehr gut unterwegs und richtig für die Zukunft aufgestellt.“ Wortmann ist eine der einflussreichsten Automobilmanagerinnen Deutschlands. Audi verdoppelt 2021 die Zahl der vollelektrischen Modelle in seinem Angebot von 3 auf 7, und bis 2025 sollen es insgesamt 20 werden. Laut der Vorständin wird Audi in den kommenden vier Jahren 15 Milliarden Euro in E-Mobilität investieren und der VW-Konzern sogar 27 Milliarden Euro für Digitalisierung ausgeben. 

   Die Corona-Krise hat ebenfalls gezeigt, dass wir Abhängigkeiten reduzieren und robuster und unabhängiger von Lieferketten werden müssen. Marie Langer nannte als einen Weg die „Glokalisierung“. „Glokalisierung, also wie verbinden wir das Globale mit den lokalen Herausforderungen, ist ein Megatrend. Wir müssen dazu dezentraler fertigen, in regionalere Standorte gehen und lernen, dass nicht nur die Megafactory in China relevant ist – gerade, wenn es darum geht, Lieferketten resilienter aufzustellen und flexibler zu produzieren.“ Langer lenkt als CEO und zweite Generation der Eigentümerfamilie die EOS GmbH, den weltweit führenden Technologieanbieter im industriellen 3D-Druck von Metallen und Kunststoffen. 

Welche Rolle Daten für den Wirtschaftsstandort Deutschland haben, betonte Hansjörg Durz: Wir brauchen einen Kulturwandel im Umgang mit Daten. Wir können Gesellschaft und Wirtschaft mit der Nutzung von Daten deutlich weiterbringen. Um diese digitale Wirtschaft voranzutreiben, haben wir in dieser Wahlperiode vieles auf den Weg gebracht. Als erstes Land der Welt haben wir ein Gesetz verabschiedet, das die Macht der Tech-Giganten beschränkt und unserem Mittelstand einen Datenzugang ermöglicht.“ 

Die erfolgreichen Firmen der Gäste zeigen, dass sie wie andere Unternehmen die Corona-Zeiten genutzt haben, um sich neu aufzustellen. Der Vorsitzende der CSU im Bundestag, Alexander Dobrindt: „Alle Unternehmen, die sich vorgenommen haben, aus dieser Krise besser herauszukommen, als sie vielleicht hineingekommen sind, stehen für eine Aufbrauchstimmung. Wir sehen ein Licht am Ende des Tunnels.“