Im Rahmen der von der Jungen Union organisierten Veranstaltunsreihe “Mit Durz digital denken” war ich bei Sortimo in Zusmarshausen. Nach den Terminen bei LEW TelNet (Breitbandausbau), Secomba (IT Sicherheit) und Voxeljet (3D Druck) erhielten wir hilfreiche Einblicke in die Herausforderugen der Digitalisierung im Mittelstand.

Im kürzlich fertiggestellten neuen Eingangsbereich wurden wir von Klaus Emler, einem der beiden Geschäftsführer, begrüßt.

Nach einer kurzen Einleitung von Ludwig Lenzgeiger, dem Vorsitzenden der Jungen Union Augsburg Land, stellte Herr Emler die Firma Sortimo vor. 1973 gestartet mit einem Koffer zur Aufbewahrung und zum Transport von Kleinteilen, ist die Fahrzeugausstattung für das Handwerk seit 40 Jahren das Kerngeschäft. Darauf aufbauend fokussiert sich Sortimo auf das Thema Mobilität für das Handwerk und erweiterte seine Produktpalette zum Beispiel um eine modulare, mobile Werkbank oder ein Lasten-eBike mit Aufbau, um die Innenstädte zu entlasten.

Im Anschluss an die Vorstellung des Unternehmens ging Herr Emler auf die Herausforderungen der Digitalisierung ein. Sortimo tätigt signifikante Investitionen in IT, um Prozesse zu automatisieren und die im Tagesgeschäft anfallenden Datenmengen besser analysieren zu können. Eines der Ziele ist die Verbindung der Systeme für Supply Chain Management und CRM, um den Produktionprozess noch effizienter zu gestalten. Für die Herausforderungen, die die Digitalisierung an Unternehmen stellt, hatte Herr Emler das sehr greifbare Beispiel der Erfolgsmessung im Vertrieb, die technisch heute zwar digital möglich ist, aber die Vernetzung der notwendigen Systeme im Unternehmen notwendig macht.

Die anschliessende Werksführung lieferte spannende Einblicke in die Produktion in Zusmarshausen, aber auch Überraschendes. So ist die Produktion in Zusmarshausen schon größtenteils digitalisiert. Von der Konfiguration bis zur Materialbestellung läuft alles digital und vernetzt ab. So können Lieferzeiten von ab 5 Tagen erreicht werden.

Persönlich fasziniert hat mit die große Vielfalt von Einzelteilen, die in der Produktion verbaut werden. Genau diesen Punkt griff Herr Emler nach der Werksführung auf, um die Komplexität des Produktionsprozesses und der Digitaliserung darzustellen.

Sortimo pflegt über 5000 Stammdaten in der Materialwirtschaft, die dann wiederum noch höchst individialisierbar verbaut werden. Deshalb ist das Management der Supply Chain eines der zentralen Digitalisierungthemen bei Sortimo. Vernetzung von SAP, Materialwirtschaft und Lieferanten soll in Zukunft Effizienz steigern und Skalierbarkeit erhöhen.

Das zweite zentrale Thema ist Vertriebseffizienz – mehr Kundennähe und Kundenbindung, was mit besseren Daten für den Vertrieb und besserem Datenmanagement erreicht werden soll. Was direkt mit dem dritten zentralen Thema zusammenhängt: Datenanalyse und Datenmanagement – alle Prozesse im Unternehmen erzeugen Daten, die gemanaged und analysiert werden müssen, um sie begreifbar und verwertbar zu machen.

Anschließend gab uns Herr Emler einen Einblick in ein großes Zukunftprojekt – den Sortimo Innovationspark Zusmarshausen.

Auch dieses Projekt steht ganz im Zeichen der Mobilität – geplant ist der Bau einer eTankstelle mit Hochleistungsladesäulen, die die Ladezeit für ein Elektroauto auf 10 Minuten reduzieren. Auf dem gleichen Gelände plant Sortimo ein Innovationszentrum und ein digitalisiertes Restaurant, das im Angebot Saisonalität, Regionalität durch den Einsatz von Apps verbindet. Für das Energiemanagement ist ein intelligentes Lastenkonzept mit regionalen Versorgern geplant.
Der Spatenstich findet in wenigen Wochen statt. Zum Abschluss durften wir dann eMobilität selbst ausprobieren und eine Probefahrt mit dem Lasten-eFahrrad machen.