Berlin. Die Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) will ihre Entscheidung zur Stationierung des Transportflugzeuges A400M der Bundeswehr auf dem Lechfeld nicht zurücknehmen. Das teilte sie CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt und seinemStellvertreter Hansjörg Durz in einem Schreiben mit. „Die endgültige Absage an die A400M-Stationierung ist ein Schlag für unsere Region und militärstrategisch nicht nachvollziehbar“, kritisierte der Wahlkreisabgeordnete Durz.
„Insbesondere mit Blick auf die aktuelle Bedrohungslage erwarte ich von einer Verteidigungsministerin, dass sie die Bundeswehr bestmöglich für den Krisenfall aufstellt. Das sture Festhalten an sachfremden Entscheidungen ist dazu nicht geeignet“, so Dobrindt. Durz hatte sich seit Jahren für eine Stationierung der A400M-Flugzeuge in seinem Wahlkreis auf dem Lechfeld eingesetzt. „Die Stationierung der Transportmaschinen der Bundeswehr ist ideal, weil sie den militärischen Interessen der Bundesrepublik dient und große Unterstützung aus der Region erfährt“, so Durz.Durz hatte das operativ-taktische Argument der Verteilung der militärischen Ressourcen auf mehrere Standorte hervorgehoben sowie das Argument ins Feld geführt, dass aufgrund besserer Wetterverhältnisse im Vergleich zum norddeutschen Standort auf dem Lechfeld mehr Flugstunden möglich sind. „Leider hat die Ministerin in ihrem Schreiben darauf verzichtet, die für sie ausschlaggebenden Gegenargumente für Ihre Entscheidung konkret darzulegen“, so Durz. „DieEntscheidungsfindung der Bundesregierung ist in dieser Sache maximal intransparent.“
Lambrecht begründet die Beibehaltung der Entscheidung mit einer erneuten Prüfung durch ihr Haus. Diese habe ergeben, dass eine nationale Lösung mit „Betrieb aller A400M an zwei Standorten nur eine eingeschränkte logistische Redundanz erzeugen“ würde, heißt es in dem Schreiben. Der Standort bleibe jedoch „als Ausweichflughafen und als Option für künftige Stationierungsentscheidungen“ erhalten. Die Frage der CSU-Politiker nach den Plänen für die Fortführung derdurch die Vorgängerregierung geplanten und zum Teil auch schon angestoßenenInvestitionen blieb in dem Schreiben unbeantwortet.
Dobrindt und Durz sind nach wie vor von der Entscheidung der ehemaligen Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen überzeugt. Diese hatte im Jahr 2019 entschieden, einen Teil der A400M-Flotte der Bundeswehr in Süddeutschland zu stationieren. „Insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen militärischen Lage im Osten Europas ist die damalige Entscheidung wichtiger denn je“, sagt Dobrindt. Durz bekräftigt: „Wir halten nach wie vor an der Forderung fest, den A400M auf dem Lechfeld zu stationieren.“