Friedberg. Die Bundesregierung ist nicht in der Lage, die PFC-Schadstoffausbreitung in der Friedberger Ach zu beziffern. Auch kann die Regierung bisher keine Angaben zu Sanierungsperspektiven tätigen. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des CSU-Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz hervor. Er fordert effektive Maßnahmen zur vollständigen Schadstoffbeseitigung.
Angesicht des anhaltend schlechten Zustands für Mensch, Tier und Umwelt und der nach wie vor hohen Konzentration an mutmaßlich krebserregenden PFC-Stoffen müsse es laut Durz zu einem schnellen Abschluss der Untersuchungen und einer Intensivierung der Maßnahmen zur Sanierung kommen: „Bisher kann die Bundesregierung nicht einmal erklären, wie sich der Schadstoff konkret ausbreitet, geschweige denn, wie sie das Gewässer der Friedberger Ach entgiften will.“ Vielversprechende Verfahren werden bisher nach Aussage der Bundesregierung aus Zeit- und Kostengründen nicht angewandt. Darum fordert der Christsoziale: „In Anbetracht einer sich abzeichnenden Umwelttragödie kann ich das Kostenargument des Bundes nicht akzeptieren. Sofern aufwendige Pump & Treat-Verfahren oder ein Bodenaustausch erforderlich sind, müssen diese Verfahren auch angewandt werden.“
Durch Feuerlöschübungen auf dem ehemaligen Flugplatz Penzing kam es jahrelang zu einer Grundwasserverunreinigung mit Eintrag in die Friedberger Ach. Nach Aufgabe der Flugplatznutzung durch die Bundeswehr im Jahr 2019 hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben unter Aufsicht des Bundesfinanzministeriums die Verwaltung übernommen. Die bisher ergriffenen Maßnahmen wie die in Betrieb genommene Überlaufsicherung im Jahr 2019 oder die im vergangenen Jahr errichtete Abdeckung mit Kunststoffdichtbahnen konnten den Eintrag in das Gewässer über das Grundwasser nicht vollständig verhindern.