Irritiert zeigt sich der Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz über die Äußerungen des Leiters des Bahnprojekts Ulm-Augsburg, Markus Baumann, in der Stadtratssitzung in Neusäß. „Der Projektleiter der Bahn hat zwar den Auftrag, eine Fernverkehrsstrecke zwischen Ulm und Augsburg zu planen. Ich kann allerdings nicht nachvollziehen, dass er sich in jeder Gemeinderatssitzung gegen den Ausbau der Bestandsbahnhöfe positioniert“, so Durz. 

„Es gibt eine klare und hinterlegte Zusage aus dem März 2020 seitens des Infrastrukturvorstandes der DB AG, Ronald Pofalla, gegenüber mir und meinem Kollegen Ulrich Lange, dass im Zuge des Bahnprojekts Ulm-Augsburg auch die Barrierefreiheit an den Bahnhöfen entlang der Bestandsstrecke geplant wird“, stellt der Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz aufgrund des Zei-tungsberichts zur Sitzung des Neusässer Stadtrats klar und verweist auf die Pressemitteilung der DB AG vom 05. März 2020. 

Der Christsoziale zeigt Verständnis dafür, dass für die von der Bahn eingesetzte Projektgruppe „Ulm-Augsburg“ die Planung der Streckenführung Priorität hat. „Für die Realisierung dieses Jahrhundertprojekts benötigen wir jedoch die Akzeptanz und Unterstützung der Menschen vor Ort. Und hierzu gehört neben der Realisierung des nötigen Lärmschutzes zwingend auch die Modernisierung und der barrierefreie Umbau der Bestands-bahnhöfe“, stellt Durz klar. 

Auch Äußerungen, der Bund habe die Zusage für die Planung der Bestandsbahnhöfe zurückgenommen, kann Hansjörg Durz nicht nachvollziehen. Bei einem Gespräch im Bundesverkehrsministerium mit dem parlamentarischen Staatssekretär, Enak Ferlemann, und dem Leiter der Abteilung Eisenbahn, Hugo Gratza, wurde auf ausdrückliche Nachfrage bestätigt, dass das Bundesverkehrsministerium die barrierefreie Planung der Bestandsbahnhöfe nicht zurückgenommen habe. Für Durz gebe es deswegen keinen Grund, an der Zusage der DB AG zur Planung der Barrierefreiheit an den Bahnhöfen der bestehenden Strecke im Zuge des Bahnprojekts Ulm-Augsburg zu zweifeln.